Am Montag 5.12. fand eine Vorstandssitzung der Kleinregion Traisen-Gölsental
statt. Im Rahmen dieser Sitzung wurde nach zweijähriger Dauer das
Beratungsprojekt „Wohnen im Alter in der Region Traisen-Gölsental“
präsentiert. Das Projekt wurde durch das Institut für gesellschaftlichen
Wandel durchgeführt. Die umfangreiche Studie konnte aufgrund einer
LEADER-Förderung durchgeführt werden. „Wir wussten bereits aus den
Erhebungen zu unserer Regionalen Strategie, dass uns die Überalterung in der
Region besonders treffen wird. Es lag somit auf der Hand, dass wir uns auf
regionaler Ebene damit beschäftigen und den Gemeinden Handlungsoptionen
vorschlagen“, informiert Kleinregionsmanager Roland Beck über die
Beweggründe zur Durchführung der Studie. Tatsächlich haben die Ergebnisse
gezeigt, dass die Region deutlich mehr vom demographischen Wandel betroffen
ist, als es die durchschnittlichen niederösterreichweiten Prognosezahlen
erwarten lassen. Ist jetzt ein Viertel der Bevölkerung in der Region über 65
Jahre, wird 2040 dieser Anteil auf fast ein Drittel gestiegen sein. „Da
diese Entwicklung absehbar ist, wäre es von Seiten der Kleinregion und deren
Mitgliedsgemeinden fahrlässig hier nicht zukunftsorientiert zu handeln. Es
geht dabei auch primär nicht darum Betreuungsplätze für pflegebedürftige
Personen zu schaffen, denn man bleibt ja auch länger rüstig und fit. Wichtig
ist unter anderem z.B. die soziale Teilhabe und die Versorgung zu Hause
sicher zu stellen. Diese Daseinsversorgung müssen die Gemeinden
ermöglichen“, weiß der Obmann der Kleinregion Vizebürgermeister Manuel
Aichberger. Deshalb sind in der Studie auch Beispielprojekte enthalten, wie
diese Herausforderungen für eine ländliche Region bewältigbar sind. Es wurde
auch gleich Potentialgebäude erhoben in welchen eine Umsetzung möglich wäre.
„Neben der Verantwortung seitens der Gemeinden besteht aber auch eine große
individuelle Verantwortung, sich auf ein selbstbestimmtes Leben im Alter
vorzubereiten. Spätestens mit 55 Jahren sollte man beginnen Vorsorge zu
treffen, denn eines ist klar; zukünftig wird z.B. nicht für jeden Haushalt
eine 24h-Pflegerin zur Verfügung stehen. Das kann gerade in ländlichen
Regionen zum großen Problem werden“, lässt der Studienleiter Mag. Hannes
Heissl MA MSc MAS aufhorchen. Um dieses Bewusstsein bei der Bevölkerung zu
schaffen, wird im kommenden Jahr eine Wanderausstellung durch die Gemeinden
der Region touren. Bei dieser Ausstellung kann man sich z.B. darüber
informieren, ob der derzeitige Wohnort in einer altersgerechten Zone liegt.
Dazu wurden für jede Gemeinde detaillierte Karten erarbeitet. Mit diesen
Karten, welche nicht nur zur Bewusstseinsbildung, sondern vor allem zur
strategischen Gemeindeplanung dienen, hat die Kleinregion Pionierarbeit
geleistet. Die Umsetzung liegt nun in der Hand der Gemeinden.