Das Bildungs- und Heimatwerk Traisen-Gölsental hat im Auftrag der Kleinregion Traisen-Gölsental den ersten Ausbildungslehrgang für Kindergartenberufe durchgeführt. Zeitgerecht für den Start der Kinderbetreuungsoffensive im September stehen nun 16 neu ausgebildete Personen für die vielfältigen Tätigkeiten in den Kindergärten und in den neuen Tagesbetreuungseinrichtungen der Region zur Verfügung.

Mit dem Abschluss der ersten 16 Teilnehmerinnen der modularen Berufsausbildung zur Betreuungsperson in Tagesbetreuungseinrichtungen oder KinderbetreuerIn, nimmt das einzigartige Projekt der Kleinregion zur Begleitung der NÖ Kinderbetreuungsoffensive einen wichtigen Meilenstein. „Mit diesem Projekt zeigen wir nicht nur niederösterreichweit, was man gemeinsam als Region aus bestehenden Initiativen machen kann, wir schaffen auch tatsächlich einen spürbaren Mehrwert für die Familien und Gemeindeverwaltungen. Zuerst haben wir als Kleinregion mit der ersten regionalen Bedarfsanalyse die Zusage für 15 neue Kinderbetreuungsgruppen ab Herbst 2024 in unserer Region erreicht. Nun sorgen wir auch für die Ausbildung des notwendigen qualifizierten Personals“, ist der Obmann der Kleinregion Bgm. Manuel Aichberger stolz. Doch nicht nur in diesen beiden Bereichen beschritt die Kleinregion Neuland, auch wie die Ausbildung selbst aufgebaut wurde ist einzigartig, weiß Roland Beck als Obmann des Bildungs- und Heimatwerkes Traisen-Gölsental: „Einerseits können wir durch den modularen Aufbau der Ausbildung Synergien bei den bis zu drei verschiedenen Berufsausbildungen nutzen, aber ganz besonders macht unsere Ausbildung, dass die Personen für die Kinderbetreuungsgruppen unserer Region auch durch die Pädagogen und Pädagoginnen aus unserer Region ausgebildet werden. Dies ist ein neuer Ansatz, welcher sich hervorragende bewährt hat!“

Genutzt wurde auch die Möglichkeit, dass Personen welche beim AMS gemeldet sind, das Förderprojekt AQUA des AMS nutzen können. Dazu wurde im Rahmen der bestehenden Ausbildungen ein erweitertes Praktikumsmodul entworfen. Geschäftsstellenleiterin des AMS Lilienfeld Margareta Selch streicht auch hier nochmals die niederösterreichweite Bedeutung der Initiative der Kleinregion hervor: „Es freut mich besonders, dass der Bezirk Lilienfeld wieder einmal eine Vorreiterrolle gespielt hat.

Die Kooperation mit dem Regionalmanagement ermöglichte es auch fünf arbeitsuchenden Frauen – so viele wie in keinem anderen Bezirk in Niederösterreich! – über die AQUA-Kinderbetreuungsförderung die Ausbildung zu absolvieren. Unter dem Motto „Arbeit vor Ort und in der Region“ ist diese Variante einzigartig in NÖ“.

Die Ausbildungen dauerten von Februar bis Juni 2024 und verlangten mit den teilweise sehr umfangreichen Praktika den Teilnehmerinnen Einiges ab. Generell wurde bei den Ausbildungen ein besonderes Augenmerk auf eine praxisnahe Ausbildung gelegt, hier zahlte es sich aus, dass die Vortragenden selbst jeden Tag in den Kindergärten unserer Region tätig sind. Dies stellte allerdings für die Vortragenden auch eine Mehrbelastung dar, welche Ausbildungskoordinatorin Victoria Harant nicht unerwähnt lassen will: „Ich möchte mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen vom Ausbildungsteam für das Engagement neben dem Beruf sehr herzlich bedanken, das ist nicht selbstverständlich. Besonders gefreut hat es mich, dass bei den Teilnehmerinnen bereits während der Ausbildung die Freude an der Arbeit mit den Kindern merklich spürbar war, das hat sich auch am besonderen Interesse und vielen Fragen gezeigt“.

Das umfangreiche Projekt, welches nun weiter begleiten und unterstützen wird, wäre ohne die zugesagte Förderung aus dem LEADER-Programm nicht möglich gewesen. Im Rahmen des Projektes wird im Frühjahr 2025 der nächste Lehrgang stattfinden. Dabei wird es dann auch möglich sein die Berufsausbildung für Tageseltern zu absolvieren.

Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister: „Die Kleinregion Traisen-Gölsental hat im Bereich der Kinderbetreuungsoffensive mit regions- und sogar bezirksübergreifenden Kooperationen bereits bisher vorgezeigt, wie ein modernes und bedarfsgerechtes Kinderbetreuungssystem in Wohnortnähe für Familien im Rahmen unserer blau-gelben Betreuungsoffensive geschaffen werden kann. Mit der Schaffung der regionalen Ausbildungsinitiative und den ersten ausgebildeten Personen im Rahmen des Lehrganges setzt man einen wichtigen Schritt für ausreichen Betreuungspersonal unserer Kleinsten und nimmt einmal mehr eine Vorreiterrolle im Bundesland ein“, so Familien-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister.