Gemeindeübergreifend Zusammenarbeit wird in der Region Traisen-Gölsental seit mittlerweile zwei Jahrzehnten aktiv gelebt. Dazu haben sich sieben Gemeinden im Jahr 2004 zu einer Kleinregion zusammenschlossen. Kleinregionen gibt es in Niederösterreich mittlerweile fast flächendeckend und in den verschiedensten Ausprägungen. Besonders aktive Kleinregionen, wie die Kleinregion Traisen-Gölsental, haben meist ein eigenes Regionalmanagement. Der oder die Kleinregionsmanagerin kümmert sich im Auftrag der Mitgliedsgemeinden gemeinde- und parteiübergreifend um die Regionalentwicklung. In der Kleinregion Traisen-Gölsental ist dies seit 2007 Ing. Mag. (FH) Roland Beck.
Zu Beginn der kleinregionalen Arbeit standen hauptsächlich touristische und kulturelle Themen im Vordergrund. So wurde die Via Sacra und der Wr. Wallfahrerweg neu aufgebaut und beschildert, dieses Projekt zählt mittlerweile zu einem niederösterreichweiten touristischen Vorzeigeprojekt für sanften Tourismus. Fast 15 Jahre lang wurde auch das internationale Kunstprojekt Mitteleuropazyklus durchgeführt. Mehr als 100 namhafte Künstler aus Mitteleuropa stellen dabei im Stift Lilienfeld ihre Werke aus. Später fokussierte sich die Kleinregion verstärkt auf die Themen Wirtschaft, Mobilität und Weiterbildung. Dieser Fokus mündete 2009 in der Gründung des Bildungs- und Heimatwerkes Traisen-Gölsental und in die Übernahme der Bahnstrecke von Freiland nach St. Aegyd/Nw. Mit dieser Übernahme konnte die drohende Schließung des schienengebundenen Güterverkehrs im obersten Traisental verhindert werden. Diese noch immer größte Projekt der Kleinregion stellt seither das Rückgrat des schienengebundenen Güterverkehrs in der Region dar.
In den Jahren 2018 und 2019 beschritt die Kleinregion Traisen-Gölsental mit einem umfassenden regionalen Bürgerbeteiligungsprozess im Rahmen einer Regionalen Agenda 21, niederösterreichweites Neuland. Am Ende diese Prozesses stand die noch heute gültige Agenda für die kleinregionale Arbeit. Dank der Einbindung vieler Teile der regionalen Bevölkerung stehen nun auch viele soziale Themen im Mittelpunkt. So wurde unter anderem eine Erhebung zur präventiven Sozialarbeit durchgeführt, die Altersstruktur in den Gemeindegebieten erhoben um Planungsgrundlagen für die Gemeinden zu schaffen und eine Ausbildung zur Heimhilfe in die Region geholt. Mit der Kinderbetreuungsoffensive des Landes Niederösterreich hat sich für die Region eine große Chance eröffnet, die Kinderbetreuungsmöglichkeiten in der Region für die Familien deutlich zu verbessern. Dazu wurde als erste und einzige Region in Niederösterreich eine regionale Bedarfsanalyse durchgeführt. Resultierend aus dieser, können in den kommenden Jahren 15 neue Kinderbetreuungsgruppen entstehen, 13 davon werden schon im Jahr 2024 starten.
Neben den oben genannten großen Projekten findet sich in der kleinregionalen Arbeit auch eine Vielzahl an kleinen Projekten und Aufgaben in der klassischen administrativen Gemeindezusammenarbeit. So gibt es z.B. einen gemeinsamen Energiebeauftragten, eine Datenschutzbeauftragte und eine gemeinsame präventivdienstliche Betreuung für die Mitgliedgemeinden.
Im Jahr 2024 konnte mit der Gemeinde Kleinzell die zwöfte Mitgliedgemeinde in der Kleinregion begrüßt werden. Dieses Wachstum spiegelt die erfolgreiche Arbeit in und für die Region und für die Bevölkerung wieder.
Vorstand
Der Vorstand der Kleinregion Traisen-Gölsental (Verein Region Traisen-Gölsental) besteht aus allen Bürgermeistern oder Vizebürgermeistern der Mitgliedsgemeinden.
Einige der Vorstandsmitglieder haben auch Funktionen lt. Vereinsgesetz: